Navigations-gerät für’s Rad. Braucht man das?

Als ich letztes Jahr noch mit meinem Trekking-Rad meine erste 60 km Tour absolvierte, hatte ich diese vorher grob im Internet recherchiert (wo, entzieht sich vollkommen meiner Erinnerung). Von einem Navigationsgerät fürs Rad hatte ich noch nie gehört. Ich hatte mir die Strecke auf dem Laptop angeschaut und gemerkt und war dann mehr oder weniger lediglich den grün-weißen Radweg-Hinweis-Schildern gefolgt. Bei Bedarf habe ich während der Fahrt mein Handy gezückt und den Kurs korrigiert.

Bei meiner ersten Rennradfahrt war mir direkt klar, viel zu aufwendig das Handy raus zu kramen und permanent die Route zu checken.

Auch das Tempo ist natürlich im Vergleich zum Trekking-Rad ein ganz anderes, weshalb man gefühlt alle 5 Minuten an Kreuzungen kommt, an denen man eine Routen-Entscheidung treffen muss. Von daher musste ein Navigationsgerät fürs Rad her. Nur welches? Nach kurzer Recherche und einer geringen Preisbereitschaft meinerseits (wer weiß schon wie viel das Ding eigentlich können muss), entschied ich mich für ein gebrauchten

Garmin Edge 130 aus den Kleinanzeigen für 120 Euro mit Herzfrequenzmessgurt (man muss diese deutschen Wörter einfach lieben). Das ist dann auch gleich ein weiter Vorteil dieser Navigationsgeräte, sie sind tatsächlich ein vollumfänglicher Fahrradcomputer, sie messen Höhe, Geschwindigkeit, Herzfrequenz und auch Trittfrequenz und Watt, wenn entsprechende Sensoren vorhanden sind.

Das Edge 130 hat kein Kartenmaterial, das heißt man fährt einem kleinen schwarzen Pfeil hinterher, erschien mir aber nicht als sonderlich schlimm.

Die erste Ausfahrt mit Gerät war dann ein vollkommen neues Rennrad-Erlebnis!

Kein anhalten und nach dem Weg schauen, einfach immer diesem Pfeil hinterher. Auch erschlossen sich durch das Nachfahren von aus dem Internet heruntergeladenen Routen vollkommen neue Wege, die ich in München so noch nie gefahren war. Vollkommene Zufriedenheit stellte sich ein. Bis, ja bis, sich diese Sache mit dem fehlenden Kartenmaterial und dem kleinen schwarzen Pfeil doch irgendwie als ziemlich nervig herausstellte. Andauern bog ich in die falschen Straßen ein, da es auf dem Gerät absolut nicht zu erkennen ist, welches leicht links denn nun gemeint ist. Nach 2 Monaten war klar, Kartenmaterial muss her.

Irgendwie bin ich falsch,
ab er wo ist jetzt dieser Weg?
Nach einigem Suchen die Straße, auf der die Strecke weiterging, doch gefunden.

Und so erstand ich einen Wahoo Elemnt Bolt ebenfalls auf Kleinanzeigen für 180 Euro. Und siehe da, ein sehr viel angenehmeres Fahren und Navigieren. Auch kann man die Routen direkt über das Internet auf das Gerät laden und muss nicht wie beim Edge umständlich gpx Dateien auf dem Computer in Ordner ziehen, um sie dann auf dem Gerät verfügbar zu haben. Das Ganze geht beim Bolt einfach mit ein paar Klicks.

Daher würde ich jedem Interessierten, der plant viel Rad zu fahren, immer ein Navigationsgerät MIT Kartenmaterial und Komoot- oder Strava-Anbindung empfehlen.

Ich bin mit dem Bolt sehr zufrieden. Fragen? Anton hat einen sehr ausführlichen Bericht zum Wahoo Elemnt geschrieben.